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Der maritime
Wirtschaftssektor mit etwa 380.000 Arbeitsplätzen und einem
jährlichen Umsatz von ca. 50 Mrd. Euro ist für Deutschland als
Produktions-, Technologie und Logistikstandort von wesentlicher
Bedeutung (BMWi 2015). Die zukünftige Entwicklung dieser Branche
wird beeinflusst durch ständig steigende Umwelt- und
Klimaschutzanforderungen, strenger werdende gesetzliche
Vorschriften, steigende Energiekosten sowie durch die Notwendigkeit
der Verbesserung der maritimen Sicherheit und der Steigerung von
Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Um diesen Anforderungen
künftig gerecht zu werden sind innovative, angepasste und effiziente
Technologien und Verfahren notwendig.
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Vorhandene
Entsorgungstechnologien weisen eine Vielzahl von Problemen auf.
Derzeit werden die anfallenden Abfälle und das Abwasser abgepresst,
unter hohem Energieaufwand getrocknet und in einer eigenen an Bord
installierten Verbrennungsanlage entsorgt. In Sondergebieten wie
z.B. auf der Ostsee dürfen diese Anlagen aber aufgrund der
Emissionsproblematik nicht betrieben werden und sind somit
überflüssig. Die Abfälle müssen folglich an Bord gelagert und
kostenintensiv landseitig entsorgt werden.
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Die Einstufung
als Kategorie "EINS" Material laut EG-Verordnung Nr. 1069/2009
bedingt eine gesonderte Behandlung und Entsorgung an Land und
verursacht hohe Entsorgungskosten. Die Anlagen zur Verbrennung und
Trocknung haben zudem einen hohen Platzbedarf, der an Bord nur
begrenzt zur Verfügung steht. Außerdem ist die Trocknung der Abfälle
energetisch sehr aufwändig (5.000 kWh/d) und verursacht
Geruchsemissionen. Die Lagerung der Abfälle mit einem
Trockensubstanzgehalt von ca. 80-90 % birgt ein hohes Brandrisiko,
sodass Lagerräume teils sogar gekühlt werden. Die Übergabe der
Abfälle an Land erfolgt an der Kaikante neben den Passagieren
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