NETZWERKPROJEKTE: |
W2E | WAS2E | CLEAN |
|
||
Waste and Sludge to Energy (WAS2E), |
Flyer (483 kb) |
|
||||
(Entsorgungskonzept für Schiffsabfälle internationaler Herkunft) |
||||||
Das Aufkommen von Abwasser und Abfällen an Bord von Kreuzfahrtschiffen ist enorm und steigt äquivalent zum Trend der Branchenentwicklung. Die Entsorgung stellt Reederein vor große Herausforderungen. Biogene Schiffsabfälle sind sehr energiehaltig und eignen sich aufgrund ihrer charakteristischen Eigenschaften hervorragend zur anaeroben Energieerzeugung. Aktuell werden sie aber aus Kostengründen bevorzugt in die Meere geleitet, was nach MARPOL ANNEX V außerhalb der 12-Seemeilenzone auch erlaubt ist. Die alternative landseitige Entsorgung, erfordert zunächst eine Volumenreduzierung zur Lagerung der Abfälle an Bord während der Fahrtzeit durch energieintensive Trocknung sowie eine kostenintensive Abgabe an Land. Landseitig unterliegt die Entsorgung von Speiseresten aus internationalem Verkehr der Verordnung (EG) Nr. 1069/2009, in der sie hinsichtlich ihres Gesundheitsrisikos für Mensch und Tier als Kategorie - Eins - Material eingestuft werden, die bedenklichste Form. Sie müssen entweder verbrannt oder in einer zugelassenen Deponie vergraben werden. Eine energetische Nutzung, beispielsweise durch Fermentation ist nur unter sehr hohen hygienischen Anforderungen, die einen hohen Energieaufwand bedingen, möglich. Fazit: Kreuzfahrtreedereien zahlen für die Entsorgung ihrer Abfälle einen hohen Preis, obwohl diese eigentlich einen monetären Wert besitzen! Das Ziel von WAS2E ist die Entwicklung eines effizienten Anaerob - Verfahrens zur energetischen Nutzung biogener Schiffsabfälle an Land, unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Der dafür erforderliche Hygienisierungsgrad des Materialstroms soll durch ein Pyrolyse- bzw. HTC-Verfahren realisiert werden. Dazu soll der Materialstrom zu Beginn des Verfahrens mit Testkeimen angeimpft und durch begleitende Beprobungen und Analysen entlang der Verfahrenkette hinsichtlich des Hygienisierungsgrades untersucht werden. Darüber hinaus soll eine Möglichkeit zur weitestgehend verlustfreien Lagerung geschaffen werden sowie die Möglichkeit mit dem Anaerobverfahren lange Beschickungspausen zur Überbrückung der Wintermonate, in denen die Kreuzfahrtschiffe in der Regel keine deutschen Häfen anlaufen, zu überbrücken. Entgegen des Technikstandes soll durch das Verfahren der hohe Energiebedarf zur Behandlung der Abfälle an Bord eingespart, Entsorgungskosten gesenkt und Emissionen, insbesondere durch Vermeiden des Einleitens von Abfällen in die Meere und durch die Nutzung regenerativer Energien, vermieden werden. Gegenüber der konventionellen Verbrennung der Abfälle entstehen Produkte. Dabei handelt es sich zum Einen um Biogas, das vielseitig genutzt werden kann und zum Anderen um eine Biokohle, für die neben der thermischen Nutzung im Gesamtverfahren auch Möglichkeiten zur externen Nutzung betrachtet werden sollen. Nach erfolgreicher Umsetzung des Projektes besteht das Ziel in der Aufnahme des Verfahrens als alternative Verarbeitungsmethode in die Verordnung (EG) Nr. 142/2011. |
||||||
Gemeinsame Partner für dieses Teilprojekt: | ||||||
|